Under down under
Unser letzter größerer Trip führt uns noch weiter in den wilden Süden - nach Tasmanien oder "Tassie" wie man hier sagt! Wir müssen bereits um kurz nach 4 los zum Flughafen und nach nur 1 Stunde und 15 Minuten sind wir in Hobart angekommen. Der Flug kam uns vor wie 10 Minuten. Schon von oben konnten wir traumhafte Landschaften sehen, aber nichtmal das hat uns darauf vorbereitet, welche Schönheit wir noch zu Gesicht bekommen sollten... .
Nachdem Avis uns bei unseren Kontrollanruf am Freitag mitgeteilt hatte, dass unsere Reservierung einfach rausgenommen wurde ohne uns das mal vorher zu sagen ("Wir haben einfach nicht genügend Autos, sorry!"), hatten wir schnell noch eine Reservierung bei Europcar gemacht. Zwar findet der Europcar-Mensch unsere Reservierung, aber der Preis differiert ziemlich mit der Abmachung. Aber no worries, er sagt, er klärt das bis wir zurück sind und friert erstmal nur ein bisschen Geld ein. Nach unserer Rückkehr zahlen wir dann 150 Dollar weniger, als bei der Reservierung ausgemacht war. Der Typ war also ziemlich cool ;-)!
Tassie ist zwar nicht groß aber wir hatten uns für die 7 Tage ordentlich was vorgenommen, also legen wir gleich richtig los. Oben auf der Karte könnt ihr unsere Strecke nachverfolgen. Zuerst machen wir uns auf nach Port Arthur, wo ein ziemlich großes Gefängnisareal erhalten ist. Eine Fähre lässt einen das Gebiet vom Meer aus überblicken, danach hat jeder seinen eigenen Gefangenen 'bekommen' und konnte dessen Lebensgeschichte nachverfolgen. Schließlich führt uns Andrew herum und erzählt von den schlimmen alten Zeiten. Port Arthur eignete sich besonders gut für ein Gefängnis, weil die Tasman-Halbinsel nur durch eine schmale Straße mit dem Festland verbunden ist und das Entkommen so eine ziemliche Herausforderung war, die auch kaum jemand gemeistert hat. Selbst wenn man seine Strafe abgesessen hatte, musste man 28 Pfund auftreiben um von dort heimzukommen - das war den wenigen, die ihre 'Zeit' überhaupt überlebt haben, selten möglich. Trotz den ganzen Horrorgeschichten muss man sagen, dass der Ort jetzt sehr schön ist. Weite Felder und Obstplantagen, alte Gebäude, eine süße kleine Kirche und viele Ruinen laden zum Herumschlendern ein. Man konnte durch Eingabe des Nachnamens auch checken, ob man in der Familie Verbrecher hatte, die in Port Arthur gewesen sind. Wir kommen natürlich alle aus gutem Hause :-)! Wir sind uns aber nicht ganz sicher, ob das Programm zu 100 Prozent funktioniert hat, weil auch der Name "Scofield" keine Treffer lieferte.
Andrew - als wir ihn gesehen haben, haben wir uns gedacht, dass das ja mal wieder ein typischer Aussie ist - bis er erzählt hat, dass er aus Kalifornien kommt ...
Über den White Beach ...
machen wir uns auf in Richtung Norden und legen immer wieder Stops den Aussichtspunkten Tasman Blowhole, Tasman Arch und der Devil's Kitchen. Jedesmal sind wir wieder erstaunt, wie wild und atemberaubend die Natur hier ist.
Die Nacht verbringen wir im kleinen Bicheno, wo man ab 8 Uhr abends kein Essen mehr bekommt, sodass wir ein Schokoladendinner einlegen und trotz schnarchender deutschen Omi, die um 6 Uhr morgens das Licht im 8er Zimmer anmacht, gut schlafen und super fit in den nächsten Tag starten. Seht selbst:
Weiter geht's in den Freycinet Nationalpark (wir müssen unseren kleinen Pass, in dem man jeden besuchten Park eintragen kann, ja schließlich ausnutzen und voll kriegen). Von der Coles Bay nehmen wir den "difficult walk" durch den Wald hinunter in die berühmte Wineglassbay (wegen der Form wie von einem Weinglas). Während der Wanderung riecht es überall nach Teebaumöl und als wir unten ankommen, werden wir von ein paar Kängurus begrüßt. Ein paar deutschen und ein paar Asiaten (wer sonst?) können mal wieder das "let wild be wild - bitte nicht füttern"-Schild nicht lesen und wir haben einen weiteren Grund uns über sie aufzuregen. Das Wasser ist ziemlich kalt und so können wir nur unsere Füße vom Wandern abkühlen, bevor wir uns auf machen um den Berg wieder hinaus zu wandern - weil das ziemlich anstrengend ist, ist die Route wohl difficult.
Immer wieder gibt es Gründe um anzuhalten. Diesmal sind es die Honeymoon Bay und die Sleepy Bay. Im Gegensatz zur Wineglassbay ist hier auf einmal der Sand dunkler und die großen Steine rötlich und das obwohl die Strände nur wenige Kilometer trennen. Hier fühlt man sich wirklich wie am Ende der Welt und das wird noch dadurch verstärkt, dass einem auf den Straßen manchmal stundenlang niemand entgegen kommt.
Honeymoon Bay
us sleepy in the Sleepy Bay
In St. Helens bekommen wir erneut das letzte Zimmer, diesmal gibt's aber immerhin noch eine Pizzeria (die offen hatte) und einen wunderschönen Sonnenuntergang dazu!
Der nächste Morgen überrascht uns mit strahlender Sonne, womit man in Tassie ja angeblich nicht unbedingt rechnen kann. Wir hüpfen alle in unsere Kleider und kurzen Hosen und machen uns auf in die Bay of Fires!
Hier kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus und sind der Meinung der schönsten Strand der Welt gefunden zu haben. Das Wasser leuchtet türkis, es steht nur ein einzelnes Haus in der Bucht, in der die Steine knallorange leuchten. Über sie gelangt man zum langen weissen Siliziumstrand. Wir treffen kaum Menschen und würden am Liebsten hier bleiben! Wo der leichte Sonnenbrand herkam können wir uns nicht erklären ;-)!
(Liebe Mama von Sarah - weil ich ja keine mitbringen darf ist hier ein Bild von den Muscheln!)
Wir suchen uns einen Strand zum Abkühlen und baden tatsächlich in Tassie! So kalt kam uns das Wasser dann garnicht mehr vor und die Möwen hatten es ja für uns getestet!
Als sich die Sonne verabschiedet hat, sind auch wir weiter durch den Mount William National Park und haben uns in Bridport ein süßes Hostel gesucht. Man sieht in Tassie während der Fahrt hundert mal mehr Rinder und Schafe als Menschen. Wir sind uns nie sicher, ob wir uns in Afrika oder Irland befinden und fragen uns auf der Fahrt immer wieder gegenseitig: "Wie siehts hier eigentlich aus?" Das einzige Negative, das wir zu berichten haben ist, dass wir auch nirgends soviel Roadkill gesehen und gerochen haben wir hier.
Wir geniessen den sonnigen Morgen, trinken den ersten Kaffee auf der Veranda unseres Hostels und den zweiten dann in Launceston - wo wir das erste Mal wieder Handyempfang und Internet haben. Die Stadt ist niedlich aber die Menschen teilweise ein bisschen "hinten" - ein bisschen weit weg vom Rest Australiens eben (vor allem was die Mode angeht :-) ) aber trotzdem ist man nett zu uns, wie immer.
kurzer Abstecher nach Österreich ...
Der nächste Nationalpark - der Mole Creek NP - ist unter der Erde und vollgepackt mit Tropfsteinhöhlen. Wir buchen uns eine Tour und werden in die Welt der glitzernden wachsigen (ist aber alles steinhart) Gebilde eingeführt.
Am Fuße des Cradle Mountain werden wir von einem Wombat und einem Wallabie begrüßt und sind mal wieder total begeistert! Wir hatten leider nicht genügend Zeit für die 6-Tagestour aber wandern ein bisschen am See entlang und geniessen die mystische Stimmung. Wir hoffen die ganze Zeit, dass uns doch noch ein Tansanischer Teufel über den Weg läuft aber die wollten irgendwie nicht. Die Nacht verbringen wir in Rosebery in einer "Cabin" - erinnert uns an unsere Campingzeit!
Über Queenstown (eine kleine süße Minenarbeiterstadt, die uns an den wilden Westen erinnert) fahren wir über die Berge an einem Wasserfall im Franklin-Gordon Wild Rivers National Park vorbei zum Lake St. Clair. Am Lake St.Clair versuchen wir ein Schnabeltier in der Platybus Bay zu finden. Das gelingt Jenny aber erst abends in der Nähe unseres Hostels an einem kleinen See. Alle 3 haben wir jedoch ein Echitna gesehen - nur leider war die Kamera nicht zur Hand. Das igelähnliche Tier mit einer spitzen Nase hatte aber so schon Angst und hat versucht sich in einem Stein zu verstecken und war wohl auch der Ansicht, dass wir es nicht sehen, wenn es uns nicht sieht. Süß!
Hier gab es "Budget-Rooms" (Minibungalows ähnlich einer Camperkabine) für uns. Sarahs hält eine kleine Überraschung für sie bereit: über ihrem Bett hat es sich eine ziemlich große Spinne gemütlich gemacht. Zur Belustigung der australischen Gäste im Hotel bitten wir an der Rezeption um Hilfe :-). Man weiss ja nie, ob die nicht giftig sind oder?
Wir haben immernoch nicht genug von den National Parks und schauen uns jetzt den schönsten Wasserfall Tasmaniens im Mount Field National Park an, bevor wir zurück nach Hobart fahren, wo wir die letzte Nacht verbringen.
Hobart ist Launceston ziemlich ähnlich. Es gibt ein Museum, von einem ziemlich reichen Typen, der die abgefahrenen Sachen ausstellt. Für vieles haben wir kein Verständnis, aber über Kunst kann man ja wie man weiss streiten. Die größte Attraktion war für uns jedenfalls 'Christ', der Ragdoll Kater des Eigentümers.
Sarah in love
Die Infos über die Ausstellungsstücke erhält man über einen gepimpten (eine App war für das Museum extra programmiert worden) Ipod!
'fat car'
Vor dem Abendessen fahren wir noch auf den Mount William hinauf, um die Aussicht auf Hobart von dort oben noch mitzunehmen.
Ein Highlight Hobarts ist der Salamanca Market, ein wöchentlicher Markt am Hafen. Dort schlendern wir herum und treffen alte Bekannte ... . Ein Straßenkünstler begeistert uns so sehr, dass wir uns eine CD kaufen (siehe Soundtrack des Tages). Wir shoppen noch ein bisschen durch die Innenstadt und lassen unseren Tassie Aufenthalt dann bei Fish and Chips im Hafen langsam ausklingen. Wegen dem Wetter hatte unser Flieger ein bisschen Verspätung aber wir sind am späten Abend wieder heil und müde in Fitzroy in unser Bett gefallen! War ein cooler Trip! Danke Jenny :-)! Den kleinen Pass mit den Nationalparks haben wir aber leider doch nicht voll bekommen. Tja, müssen wir wohl nochmal herkommen, hilft ja nichts. ;-)
Soundtrack des Tages: alles von Jed Appleton http://jedappleton.com/
Atemberaubend! Einfach atemberaubend schön! Ihr seid wirklich zu beneiden ;-)
ReplyDeleteIch bin sprachlos über die tollen bilder! So stell ich mir wirklich das paradies vor! sarah passt mit ihrem kleid auch perfekt in die fire bay ;-)
ReplyDeleteAber müsste es nicht eigentlich over down under heißen?mmh...
Liebe grüße aus dem grauen land...
ihr braucht net heim kommen... wir kommen zu euch ... bis nächsten Monat dann
ReplyDeleteUnd sogar ein Paddelboot habt ihr aufs Bild bekommen.
ReplyDeleteEinfach perfekt.