In a perfect world

7:47 AM Sarah Elena 2 Comments

Nachdem wir gestern nach unserer Rückkehr auf festen Boden noch über 500 km Fahrt durch strömenden Regen vor uns hatten (die wet season hat jetzt wohl richtig angfangen) und danach einfach zu müde waren, nutzen wir jetzt eine Straßensperrung (nach 4 Unfällen ist die Straße bis mindestens 5 pm voll gesperrt und es ist jetzt gerade mal 3 pm) dazu, euch den sicherlich sehnlichst erwarteten Bericht über unseren Whitsundays Törn zu liefern.



Schon vor Freitag dem 13., an welchem es losgehen sollte, haben wir immer wieder das Wetter gecheckt und die dumme Iphone App hat doch tatsächlich genau ab diesem Tag Dauersturm und Dauerregen angezeigt. So sind wir mit Sack und Pack durch den Regen in die Marina von Airlie Beach gelaufen, wo uns Richie Rich, der Tauchlehrer begrüßte. Er erschien unbesorgt wegen des Wetters und checkte erstmal die ganze Mannschaft ein. Wir waren ca. 18 Leute aus allen Ecken der Erde: Deutschland, Brasilien, Frankreich, Italien, Canada, Dänemark, England und auch ein paar Aussies. Nachdem wir alle brav unsere Schuhe abgegeben haben beziehen wir das Schiff und Richie weißt uns ein. Die Wings III ist ein Katamaran von 18 Metern und kann bis zu 25 Leute aufnehmen. Es gibt auch einen Jacuzzi, der hauptsächlich vom „Team Germany“ in Beschlag genommen wurde, aber dazu kommen wir später noch. Richie stellt uns schließlich Jasmin, unseren Hostie, und den Skipper Pete vor. Pete hat beschlossen, dass wir anders als üblich auf dieser Tour wegen dem Wetter zuerst den Whitehaven Beach anfahren werden und den zweiten Tag dann ganz fürs Schnorcheln und Tauchen direkt vom Boot aus nutzen. Spätestens nachdem wir Pete kennengelernt haben machen wir uns weder um das Wetter noch um sonst irgendetwas mehr Gedanken... .



Richie Rich (an alle Mosbacher Refs: Hat Herr Pani also einen Zwillingsbruder in Australien!?!)

"Lovely Jas"



and Sweet Pete (Pete ist zwar alles andere als sweet aber benutzt das Wort sehr gerne und in allen möglichen Zusammenhängen. Liebe Mädels, leider müssen wir euch bitten von Anfragen über Kontaktdaten abzusehen. Grund: Eigenbedarf – Wir bitten um Verständnis :-) )

Whitehaven Beach – ja was sollen wir sagen. Das scheint er dann wohl zu sein, der schönste Strand der Welt, zumindest von denen, die wir bisher zu Gesicht bekommen haben. Wir werden mit dem Beiboot an Land gefahren und laufen mit Jas zu einem Aussichtspunkt, von wo aus wir schonmal einen Blick auf das Paradies werfen können und spazieren dann von dort aus durch die Wildnis hinunter zum Strand.



Es ist zwar etwas bedeckt, aber der Sand, der kein normaler Sand ist (sondern Quarzsand), leuchtet trotzdem weiss und das Wasser grell türkis. Man hat das Gefühl, dass vor einem noch niemand hier gewesen ist. Nichteinmal Fußspuren im Sand sind zu sehen. Wir sehen Rochen, Minihaie und Quallen in der Bucht herumschwimmen und haben den Strand für uns alleine. Natürlich machen wir dann genau das, was jeder an so einem Ort machen würde:

Wir konnten uns leider nicht dazu durchringen das Zeug euch zuliebe zu probieren. Das Gesicht derjenigen Nichtaussies, dies getan haben, sprach Bände. Wir bringen euch aber gerne ein Glas mit.







Die Whitsundays sind zu dieser Zeit des Jahres dicht grün bewachsen, haben viele weisse Strände und große Felsen zu ihren Füßen. Sie erinnern uns an die Kulisse der Serie LOST (Grüße an Konny und Timo an dieser Stelle :-) ).


Wieder an Bord gibt es ein paar Snacks, wie etwa insgesamt 15 Mal in den 3 Tagen. Jas macht sich viel Mühe und es ist immer sehr lecker. Pete bringt die Wings 3 in eine sichere Bucht für die Nacht und wir haben Zeit einander besser kennenzulernen. So lernen wir, dass zwischen dem Verhältnis von Mutter und Sohn in Nord- und Süditalien große Unterschiede herrschen, man sich mit dem „Sand“ vom Whitehaven Beach die Zähne putzen hätte sollen und sogar einer der Mitreisenden mal als Calvin Klein Model gearbeitet hat. Leider dürfen wir euch nicht sagen, wer es war und daher nochmal sorry Mädels, wieder keine Kontaktdaten. Wicked, aber true story!

die ganze Mannschaft
Team Germany
Nach dem Dinner zeigt uns Richie Rich in einer Diashow wo wir uns befinden und wo wir noch hinsegeln werden und was es dort unter Wasser alles zu sehen gibt. Wir lernen, dass Schildkröten high werden, wenn sie giftige Quallen fressen. Richie meint, dass sie dann so aussehen:




Turtles kann er uns zwar leider für den nächsten Tag nicht versprechen, aber dafür viele bunte Fische und Korallen. Genau so kommt es dann auch. Viele entscheiden sich dazu, mit Richie Flasche zu tauchen, wir hüpfen auch in die Wetsuits (wegen den Quallen!) und gehen aber gemütlich schnorcheln. Trotz Wolken haben wir klare Sicht bis in die Tiefe. Unser bisheriger Australienaufenthalt hat dazu geführt, dass wir bei jeder noch so kleinen Qualle zusammenschrecken, aber anscheinend sind in dieser Gegend kaum welche wirklich gefährlich. Von 3 verschiedenen Stellen aus kann das Riff erforscht werden. Es regnet zwischendurch, aber gerade dann ist es im Wasser angenehm, weil wärmer als draussen. Richie hat mit seiner Unterwasserkamera wundervolle Bilder gemacht:




Vom Schiff aus lockt Pete jeweils große flache hungrige Fische an und bei der Menge des verfütterten Brotes sind wir erstaunt, dass fürs Frühstück überhaupt noch was übrig bleibt. Am Abend des zweiten Tages bekommen wir sogar Besuch von Delphinen. Alle sind begeistert und freuen sich wie kleine Kinder. Dazu kursieren an Bord zwei Geschichten. Zum einen munkelt man, dass Team Dänemark Team Italien dazu aufforderte auf italienisch zu sagen „Wo ist der Delphin?“ und prompt waren sie da. Zum anderen soll ein Mitglied von Team Germany nachts durch Klopfzeichen mit Babydelphinen kommuniziert und diese so angelockt haben. Aufgrund des hohen Alkoholkonsums im Jacuzzi können wir den Wahrheitsgehalt allerdings nicht genau bestimmen.
Zwar war der Himmel die meiste Zeit bedeckt, spätestens nachdem die Sonne aber doch mal (um 9 Uhr morgens) eine Zeit lang rauskam und wir trotz UV-Schutz das erste Mal richtig rot werden, finden wir das aber überhaupt nicht mehr schlimm. Man konnte abends trotzdem draussen sitzen. Von Sturm wurden wir glücklicherweise verschont. Nach breaky um 6 am besteht am Sonntag nocheinmal die Möglichkeit zu tauchen oder zu schnorcheln, bevor wir uns wieder auf den Weg nach Airlie machen.
Jetzt sind wir zwar schon über 24 Stunden wieder an Land, es schaukelt aber immernoch ordentlich. Wir haben im Emu Park übernachtet und machen uns sobald die Straße wieder frei ist (soll wohl shortly geschehen) auf den Weg nach Hervey Bay, von wo aus wir morgen Fraser Island erkunden werden. Die Landschaft hier erinnert uns an Irland. Es gibt kaum mehr dichten Wald, die Berge werden weniger, kleiner und steiler, wobei eine leicht hügelige Landschaft überwiegt. Es gibt immernoch mehr Pferde und Kühe als Menschen. Manche Bäume stehen vereinzelt und sind kahl. Stellenweise sieht es aus als habe es gebrannt, was wir uns bei der derzeitigen Witterung allerdings nur schwer vorstellen können. Gestern und heute morgen hatte man den Eindruck, dass es nie wieder aufhören wird zu regnen, doch jetzt sieht man die Sonne schon wieder stellenweise durch die Wolken brechen.
Stay tuned, guys! We’ll keep you posted!

Nachtrag:
Leider haben uns ein paar Zwischenfälle davon abgehalten, das gestern noch zu posten. Als die Straßensperre aufgehoben war, stellten wir erstmal fest, dass unser Chubby keine Lust mehr hat, anzuspringen. Aber wir sind ja in Australien. So dauert es nicht lange, bis ein nettes Ehepaar uns Starthilfe leistet. On the road again haben wir jetzt noch eine ganz schön lange Strecke vor uns und es ist bereits später Nachmittag. Wir vergessen immer wieder wie weitläufig Australien ist, selbst wenn sich die Tankanzeige bereits im letzten Drittel befindet sind wir irgendwie immer davon überzeugt dass die nächste Tankstelle auch noch reicht und sicher nicht so weit weg ist. Das hat diesmal zum ersten Mal zu größeren Adrenalinausstößen geführt. Dazu kam noch, dass hier schon ab 18 pm die Sonne untergeht und die Fahrerei unter diesen Umständen ohnehin schon aufregender ist als tagsüber. Wir wissen bis jetzt noch nicht, ob unser Chubby eine Alarmleuchte hat, die anzeigt, wenn er auf Reserve fährt. Wir haben uns aber fest vorgenommen dies nicht mehr herauszufinden und von nun an bei jeder Tankstelle voll zu tanken. Jedenfalls hat gestern die nächste Tankstelle noch ausgereicht (waren aber über 60 km spannende Fahrt) und wir sind gut in Hervey Bay angekommen. Wenn auch erst um 11 pm. An sich macht das Fahren in der Dunkelheit keine Probleme, wenn man sich mit den vielen überholenden LKWs (gefühlte Länge, mindestens 100 m) gewöhnt hat. Sie benutzen dabei auch gern mal die Überholspur des Gegenverkehrs. Außer mit den LKWs müssen wir nachts die Straße nur noch mit den Fröschen teilen. Davon gibt es allerdings sehr viele. Und sie kommen alle aus Europa - glauben wir zumindest - denn sie sitzen immer auf der Straße und schauen in die falsche Richtung, so dass sie uns nie sehen wenn wir angefahren kommen. Aber wir sind uns sicher, dass wir noch keinen überfahren haben. Auch ansonsten unterscheiden sich die Highways nicht so wahnsinnig von denen in Deutschland. An den Straßenrändern werben Schilder fürs langsame und ausgeschlafene Fahren ("only sleep cures fatigue", "slow down stupid", "pull over mate, your eyes are shot"...) Auch wir gewöhnen uns immer mehr an unser Leben on the road: Richtig entspannen können wir nur noch bei vorbei fliegender Landschaft und unserer Ernährung haben wir auf Timtams (unglaublich leckere Schokoladenkekse), Reiswaffeln und Chips umgestellt. Aber die Tage des Herumreisens sind gezählt, und somit kosten wir es nochmal richtig aus.




Wir versuchen möglichst bald den Bericht von Fraser zu posten, müssen jetzt aber zunächst wieder einige Schlafschulden begleichen. Leider können wir die meisten Bilder grade nicht in ganz groß posten. Irgendwie will das Internet nicht so wie wir... .
Bis bald,
xoxo S und C.

Soundtrack der letzten Tage: Milow - never gonna stop (da is dann wohl der Regen mit gemeint)

2 comments:

  1. Das mit den Klopfzeichen an Babydelphine erscheint mir äußerst glaubwürdig. Außerdem beherrschen alle Delphine die englische Sprache, was wir seit Flipper wissen.
    We stay tuned

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  2. war das kein wasserfester uv-schutz? klingt aber nach einem tollen abenteuer auf see :-) wäre nicht eine weltumrundung mit sweet pete und richi rich eine neue herausforderung?
    wie stehen die Aussis zu Benzinreservekanister? Oder wäre das zu einfach???
    Viel Spaß euch noch!

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