Geburtstage, Yoga und everyday Melbourne

1:18 PM Unknown 0 Comments

Jetzt sind wir dann schon bald einen ganzen Monat in Melbourne. Auch auf die Gefahr hin, dass wir uns wiederholen: Wir finden das Leben hier so schön, dass wir jeden Morgen wenn die Iphone "wie lange sind wir noch hier" Countdown App wieder einen Tag weniger anzeigt ein bisschen traurig sind. Dazu kommt, dass wir soviel unterwegs sind, dass die Zeit umso schneller vergeht. Wieso hat eigentlich noch niemand eine App zum Zeitanhalten erfunden?



So kam schon 2 Tage vor der Great Ocean Road die liebe Eva aus Brisbane zu Besuch. Ich (Sarah) habe die Gelegenheit genutzt, Melbourne mit ihr auf einer "Walking Tour" zu erkunden. Diesen Tipp hatten wir von ihrem Freund Semi und es hat sich wirklich gelohnt (danke :-) ). Man wird in Kleingruppen von einem Local in die Ecken der Stadt geführt, die dieser besonders interessant und schön findet. Wir mussten unseren guide Clive nur mit einer Kanadierin teilen. Clive ist Rentner und sagt uns am Ende der Tour dass er sich bei großen Altersunterschieden immer etwas Sorgen macht, ob die Tour für uns nicht langweilig wird. Da konnten wir ihn aber beruhigen. Die 3,5 Stunden waren abwechslungsreich, interessant und lustig. Wir sind am Federation Square gestartet, der architektonisch so gestaltet ist, dass man die alten Gebäude wie die St. Pauls Cathedral oder die Flinders Station von überall aus sehen kann. 


Deutsche in Melbourne...




Von dort aus führt Clive uns über die Brücke auf die andere Seite des Yarra Rivers und erklärt uns, dass man auf dem Wappen Melbournes erkennen kann, aus welchen Gründen man die Stadt genau an dieser fruchtbaren Stelle 1835 errichtet hat:



Weiter geht's zum Theater und zur National Gallery of Victoria. Ein Kostüm hat es mir besonders angetan:



Unsere neue kanadische Bekannte sorgt für gute Laune, als sie Clive Honig ums Maul schmiert ("Ich dachte du bist vielleicht 30 aber doch nicht über 70") und einmal erfolglos und einmal erfolgreich versucht mit ihm abzuchecken ("I love it - High Five!"). Erst nachdem sie dieses Bild von uns geschossen hat, erfahren wir, dass sie Fotografin ist - ich lasse das jetzt mal unkommentiert und schicke viele herzliche Grüße an meinen Daddy, der mir die Basics des Fotografierens beigebracht hat :-)!


Durch ein nobles Einkaufscenter mit tollem Blick auf die andere Flussseite kommen wir über eine weitere der vielen Brücken hier zurück ins Zentrum und sehen uns so viele alte Bankgebäude (leider immer fotografieren verboten) und Arkaden inmitten von Hochhäusern an, dass wir irgendwann keinerlei Orientierung mehr haben, wo wir sind. Clive macht übrigens Nordic Walking und wir kommen immer nur schwer hinterher.







Emus und Kängurus sind die einzigen Tiere, die nicht rückwärts laufen können - deswegen sind sie auf dem Wappen Australiens! Hier geht's immer nur vorwärts... . 




Nach einer Kaffeepause in einer sehr schmalen Gasse mit gefühlten tausend Cafés und Restaurants zeigt uns Clive noch einen versteckten Musikladen in einem Keller, wo an den Wochenenden oftmals kleine Konzerte stattfinden. Schließlich gelangen wir durch bunte Graffitistraßen (bestimmte Gebäude werden von der Stadt dafür zur Verfügung gestellt) zurück zum Federation Square und ich habe das Gefühl noch ein bisschen mehr in Melbourne eingetaucht zu sein.







Von Mittwoch auf Donnerstag haben wir dann gebührend in Tines 25. Geburtstag reingefeiert ;-)! Jenny hatte extra eine Krone besorgt, die das Geburtstagskind den ganzen Tag nicht absetzen durfte. Lustigerweise gab es kaum jemanden, der sie deswegen komisch angeschaut hätte - stattdessen hat der ein oder andere einfach nett gratuliert! In Anlehnung an unsere neue Lieblingsserie "New Girl" haben wir den Slowmotion Chicken Dance als Geburtstagstanz eingeführt! 



Nur wenige Tage später folgte Jennys Geburtstag, sodass Tine die Krone weitergeben musste :-)! Beide Geburtstage haben zum größten Teil auf der Great Ocean Road stattgefunden, sodass wir insoweit auf den letzten Post verweisen. Am Abend von Jennys Geburtstag haben wir uns nochmal zum St.Kilda Festival begeben. Das Viertel war vollkommen überfüllt mir Hippies und anderen typischen Festivalgängern. Überall waren kleine oder auch größere Bühnen und es war jedes Musikgenre vertreten. Wir schlendern durch die Straßen und geniessen dieses Flair, bevor wir uns am Strand den Sonnenuntergang ansehen und uns dann wieder ein bisschen unter das Festivalvolk beim letzten Act auf der Mainstage mischen - Miami Horror - ziemlich cool!










Mama ruft an :-)!












Nach dem vielen Feiern zieht es uns wieder in die Natur und wir machen uns auf in den Royal Botanic Garden. Eigentlich hat Melbourne ja schon so viele Gärten, wie hier zum Beispiel unser Carlton Garden, durch den wir jeden Tag zur Arbeit laufen.


Aber der Botanische Garten spielt dann doch nochmal in einer anderen Liga. Nicht nur seine Größe, auch die Abwechslung in der Flora ist bemerkenswert: Es gibt Farngullies, Kakteenlandschaften, Bambuswälder, Seerosenteiche, Blütenmeere und uralte Bäume die auf weiten Wiesen Schatten spenden.









Unser neuen Wochenendhäuschen. 



Tiger-Farn ;-)




Bevor wir Eva zum Airportshuttle-Bus bringen müssen, schauen wir noch bei Madame Brussels auf einen Nachmittagskaffee vorbei. 






Unser neues Haus. Es hat nur 5 Minuten gedauert bis wir es gekauft haben. ;-)


Am nächsten Tag nutze ich (Christine) eine Verzögerung in unserem Prozess (der DNA Experte war noch nicht mit dem Bericht fertig und wir haben alle den Tag frei bekommen) um den im Reiseführer vorgeschlagenen Stadtrundgang zu machen. Dieser fängt an der Flinders Station an und führt mich vorbei an Hippie-Bäumen ...





... Graffitiwänden ...



... und kleine verträumte Gassen...


und das in der Großstadt. 



Ohne meine leichte Abneigung zu beachten führt mich der Weg dann doch durch Chinatown. Naja ...


Ansonsten sind wir jetzt auch mal hier ins Kino gegangen, um festzustellen, dass die Aussies das unter der Woche abends wohl eher nicht so oft machen. Wir waren alleine im Kino mit 3 anderen deutschen Mädels. Aber der Film war sehr schön - the Vow! Beliebter hingegen scheint Bikram Yoga zu sein. Wir haben ein Studio direkt gegenüber und uns eine 10 Tagesflatrate gegönnt. Nach den ersten 10 Minuten dachten wir jedoch eher, dass wir die nicht ausnutzen werden. Man steht mit ca. 30 anderen Leuten in einem Raum, der auf 40 Grad (bei schlechter Luft und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit) hochgeheizt wird und macht Übungen, die sowohl Balance als auch Gelenkigkeit erfordern. Die erste Stunde hat eine kleine (wirklich klein!) etwas ältere Asiatin gehalten, die eher an einen Ausbilder beim Militär erinnert hat - wir waren da aber auch eher mit der Hitze als mit den Übungen beschäftigt. In der zweiten Stunden haben wir dann endlich den typischen Yogalehrer, wie er im Buche steht. Groß und schlank, immer gut gelaunt und etwas spirituell. Man könnte schon denken, dass er die meiste Zeit des Tages Yogitee trinkt und meditiert. Wir finden ihn richtig cool und nutzen die Flatrate jetzt doch aus! Ein bisschen Entspannung brauchen wir inzwischen auch. Unsere Vermieterin nervt uns regelmäßig mit kryptischen SMS und Anfragen, ob sie nicht während wir gerade arbeiten kurzfristig (also innerhalb von 5 Minuten) unser Zimmer Interessenten zeigen kann (Wir fragen uns wieso, weil wir hier ja noch ein paar Wochen sind und man hier ja eher kurzfristig was sucht. Zuvor gab es schonmal die Anfrage ob wir nicht runterziehen wollten ins Minizimmer, das weder schön, noch geräuscharm ist. Wir haben dankend abgelehnt - sie war weniger begeistert, weil sie in jedes Zimmer, das mehr als 5 qm hat gerne nicht nur 2 sondern lieber 3 Leute einquartieren will). Irgendwann mussten wir sie dann auf die Klausel in ihrem eigenen Vertrag hinweisen, die besagt, dass sie sich einen Tag vorher anmelden und uns fragen muss. Ihre Antwort auf "wir sind schon lieber da, wenn sich jemand unser Zimmer anschaut" war "no worries, ta". Wir mögen unser Zuhause aber so gerne, dass uns das die Freude in keinster Weise nimmt. Cheers und bis bald!

Soundtrack des Tages: Phil Collins - groovy kind of love 

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